Geld und Bank

Täglicher Zahlungsverkehr

In Schweden wird die Schwedische Krone (SEK) als Zahlungsmittel verwendet. Derzeit steht die Schwedische Krone etwa im Verhältnis 1 zu 10 zum Euro. Zur Abfrage auktueller Wechselkurse verweisen wir auf den Währungsumrechner der Europäischen Zentralbank.

Bargeld kann man an Geldautomaten "Bankomat" abheben, im alltäglichen Gebrauch wird allerdings kaum mehr Bargeld verwendet und manche Geschäfte nehmen nur noch Zahlungen per Karte oder elektronische Direktzahlungen z.B. via Swish an. Swish ermöglicht den Direkttransfer in Echtzeit zwischen Mobiltelefonen, die ans Bankkonto gekoppelt sind. Auch Kleinstbeträge werden in Schweden oft mit Bank- oder Kreditkarte bezahlt. Für Kartenzahlungen benötigt man meist einen PIN-Code oder seine Unterschrift samt Ausweis mit Personnumer (ID-Card, Führerschein). Von ausländischen Gästen muss der Personalausweis/ Reisepass vorgelegt werden.

 

Kontoeröffnung und Zahlungsvorgänge

In Schweden gibt es zahlreiche Kreditinstitute, zu den größten zählen Nordea Bank, Handelsbanken, SEB und Swedbank. Deren Filialen sind in den Ballungsgebieten überall zu finden, alle bieten den breiten Service einer Universalbank und verfügen über eine flächendeckende Präsenz in den nordischen Ländern. Die Eröffnung eines Bankkontos ohne Personennummer gestaltet sich oftmals schwierig (Beantragung der Personnummer siehe Skatteverket).

Die Erledigung von Überweisungen erfolgt per E-Banking. Für die Internet-Abwicklung bieten die Banken unterschiedliche Verfahrensweisen an. Alle arbeiten im Prinzip nach einem PIN-Code- und TAN-Nummer-Verfahren, wie man es von deutschen Banken kennt. Manche Banken in Schweden geben ihren Kunden hierfür sogenannte "Digipässe" aus. Man benötigt zur Bedienung einen PIN-Code und der Digipass gibt dann für jede zu tätigende Überweisung eine Art TAN-Nummer aus. Die Benutzung der Digipässe ist sehr einfach und jede Bank stellt selbstverständlich die benötigten Informationen für deren Benutzung zur Verfügung. Die Einrichtung eines Dauerauftrages wird als "Autogiro" bezeichnet.

Im Zuge fortschreitender Digitalisierung arbeiten alle Banken mittlerweile mit einer sogenannten Bank ID bzw. Mobilen Bank ID. Damit ist eine elektronische Bestätigung der Identität im Internet möglich, Voraussetzung für den Erhalt einer solchen Bank ID ist allerdings eine Personennummer. Verknüpft wird die Bank-ID mit einer für Mobiltelefone erhältlichen Applikation, über die ein idividueller Bestätigungscode einzugeben ist.

Das Anwendungsbegiet ist sehr breit, denn Schweden ist Vorreiter bei der Etablierung des elektronischen Staatswesens. Sobald eine Legitimation fällig wird öffnet sich diese App - das kann bei der staatlichen Finanzbehörde ebenso sein wie bei Internetbestellungen, der Vereinbarung von Arztterminen oder eben der Anweisung elektronischer Zahlungen. In Schweden gibt es sogar einen digitalen Briefkasten - KIVRA - der sämtliche Behördenpost sammelt.

Möchte man einen Überziehungskredit für sein Konto einrichten, muss dieser - wie ein gewöhnlicher Kredit - beantragt werden. Ansonsten wird das Konto nur als Guthabenkonto geführt und Überziehungen sind nicht genehmigt. Für den Überziehungskredit wird eine einmalige Abschlussgebühr und eine Jahresgebühr fällig. Die Überziehungszinsen errechnen sich dann nach der Nutzung.

Zum Jahresende bekommt man unaufgefordert von seiner Bank eine Aufstellung seiner Vermögensverhältnisse zugeschickt, die parallel auch ans Finanzamt weitergeleitet und bereits automatisch in die Steuerunterlagen eingetragen wird.